Kontroverse Geschlechtsidentität: Warum das traditionelle Geschlechtermodell nicht mehr zeitgemäß ist
Das Wort „Geschlechtsidentität“ löst bis heute kontroverse Reaktionen aus. Viele begrüßen geschlechtergerechte Sprache und die rechtliche Anerkennung von trans* und nicht-binären Identitäten als überfälligen Fortschritt. Andere beklagen einen Angriff auf Traditionen. Wer in die Geschichte blickt, erkennt jedoch schnell, dass Geschlechterrollen nie statisch waren. Was wir als „bürgerlich-traditionell“ bezeichnen, ist im Kern ein relativ junges Konstrukt, das sich ständig verändert (vgl. Waxmann, Bundeszentrale für politische Bildung). Historische Einordnung: Wandel statt Stillstand In der Nachkriegszeit war das Rollenmodell eines männlichen Ernährers und einer weiblichen Hausfrau vorherrschend. Erst in den 1960er- und 70er-Jahren forderte die Frauenbewegung mehr Gleichberechtigung und durchbrach eingefahrene Strukturen.