Jenny Wilken: Die Sachlage zum Thema „Pubertätsblocker“, 06.12.2023, Überarbeitung 05.06.2024
Die Gesundheitsversorgung von trans*Jugendlichen steht seit längerer Zeit im Fokus von transfeindlichen Akteuren und Medienberichten, die vor allem mit Falschinformationen den Diskurs beeinflussen, um den Zugang von trans*Jugendlichen zur Gesundheitsversorgung, besonders zu den Pubertätsblockern, zu verhindern.
Bei trans* und nichtbinären Jugendlichen liegt eine sogenannte Geschlechtsinkongruenz im Jugend- und Erwachsenenalter (HA60, ICD11) vor. Die WPATH Standards of Care, Version 8 (2022) und die AWMF-S3-Leitlinie Geschlechtsinkongruenz, Geschlechtsdysphorie und Trans-Gesundheit: Diagnostik, Beratung, Behandlung liefern die Behandlungsgrundlagen für Erwachsene. Die Standards of Care und die neue Leitlinie für Kinder und Jugendliche liefern die Grundlagen für die Behandlung von trans* und nicht-binären Jugendlichen. Die AWMF S2k-Leitlinie Geschlechtsinkongruenz und Geschlechtsdysphorie im Kindes- und Jugendalter: Diagnostik und Behandlung ist derzeit in der Fertigstellung und löst die bereits ausgelaufene und veraltete S1-Leitlinie: „Störungen der Geschlechtsidentität im Kindes- und Jugendalter“ ab.
Darüber hinaus gibt es die Ad-hoc-Empfehlungen des Deutschen Ethikrates „Transidentität bei Kindern und Jugendlichen“. Der Ethikrat weist darauf hin, dass „Das allgemeine Persönlichkeitsrecht [..] auch das Recht [umfasst], ein Leben entsprechend der eigenen, subjektiv empfundenen geschlechtlichen Identität zu führen und in dieser Identität anerkannt zu werden.“
Im Fachartikel werden Entwicklungen im In- und Ausland sowie die medizinischen Folgen der Gabe von Pubertätsblockern skizziert. Aktuelle Studienergebnisse und Fachinformationen runden den Beitrag ab.