Kategorie: Ratgeber

Coming-out, inneres

Das innere Coming-out bezeichnet den Prozess des Sich-Bewusstwerdens der eigenen geschlechtlichen Identität bzw. sexuellen Orientierung. Nach einer mehr oder weniger langen Zeitspanne kann dann das äußere Coming-out, das Öffentlich-Machen dieser Erkenntnis, folgen. Manche Menschen haben aus den verschiedensten Gründen allerdings nie ein äußeres Coming-out. Wird ganz allgemein von einem „Coming-out“ gesprochen, ist meist das äußere Coming-out damit gemeint.

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Packer

Als einen Packer beschreibt man eine Prothese, die im Schritt befestigt werden kann. Dies kann anderen und auch für sich selbst den Eindruck geben, einen Penis zu haben. Einen Packer gibt es in unterschiedlichen Größen und Farben. Auch die Befestigungsweise ist unterschiedlich: Einige Menschen spannen sich ihn wie eine Tasche um den unteren Bauch, andere stecken ihn lose in die Unterhose. Hier kommt es darauf an, was für einen selbst am angenehmsten ist. Wichtig ist aber auch zu nennen, dass man durch einen Packer nicht urinieren kann. In den meisten Fällen ist der Packer nur ein Stück gut verarbeitetes Silikon.

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Binder

Der Binder ist eine Kompresse, der die „weibliche Brust“ kaschiert und dafür sorgt, dass die Brust flacher wird. Da die Brust eines der am deutlichsten erkennbaren Geschlechtsmerkmale ist, kann man dafür sorgen selbst als Mann verstanden zu werden, indem man seine eigene Brust auch vor der Entfernung dieser durch eine sogenannte „Mastektomie“ kaschiert. Beim Binder gibt es jedoch vieles zu beachten. Lies Dir deshalb vor der Anschaffung eines Binders den Artikel „Einen Binder tragen – Sicherheit und Gesundheit: Was hilft und was solltest Du nicht tun?“ durch. Hier findest Du alle wichtigen Details.

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Zuweisungsgeschlecht

Unter Zuweisungsgeschlecht (Hebammengeschlecht, Geburtsgeschlecht ) versteht man das meist durch die Hebamme nach der Geburt dem Kind zugeschriebene Geschlecht. Die Zuweisung basiert allein auf körperlichen Merkmalen wie beispielsweise der Länge des Penis/der Klitoris und der Sichtbarkeit/Unsichtbarkeit der Hoden.

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Deadname, deadnaming

Der „Deadname“ einer TIN Person ist der ihr in Unkenntnis ihrer wahren Geschlechtsidentität bei der Geburt gegebene Vorname. Er passt nicht zur geäußerten Geschlechtsidentität und wurde deshalb durch einen passenden Namen ersetzt. Das Ansprechen einer solchen Person mit ihrem alten, ursprünglichen Vornamen bezeichnet man als „deadnaming„, missachtet das Selbstbestimmungsrecht der so angesprochenen Person und kommt einem Fremdouting gleich. Der Ergänzungsausweis der dgti e.V. verhindert dieses Deadnaming, indem er ein Dokument zur Verfügung stellt, auf dem der Vorname dokumentiert ist, der der geäußerten Geschlechtsidentität des Ausweisinhabenden entspricht.

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Genderbread-Person

Die Genderbread Person oder der Genderbread Mensch ist eine Figur von Jack Killerman, die den Unterschied zwischen sexueller Identität, Geschlechtsausdruck, anatomischem Geschlecht, Geburtsgeschlecht, Geschlechtsausdruck und sexueller Orientierung mit Hilfe eines Lebkuchenmännchens erklärt. Die Verwendung der Figur ist frei, es gibt etliche Versionen für den Gebrauch bei verschiedenen Zielgruppen. Die Nutzung der Abbildungen ist problemlos möglich, sie sind alle „uncopyrighted“ durch den Autor und hier zu finden. Es gibt mittlerweile viele Anpassungen und Weiterentwicklungen, beispielsweise in Form eines Einhorns hier.

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* (Sternchen, Asterisk)

Die Verwendung des Sternchens/des Asterisk (*), zum Beispiel in „der*die Leser*in“ macht deutlich, dass es zwischen den beiden Polen „männlich“ (der Leser) und „weiblich“ (die Leserin) noch Platz für weitere Geschlechter gibt. Somit sind auch diejenigen angesprochen, die sich nicht (ausschließlich) männlich bzw. weiblich definieren. Die Überwachungsstelle des Bundes für Barrierefreiheit von Informationstechnik (BFIT-Bund) empfiehlt „unter der Maßgabe ihres Auftrages nach § 8 BITV, das Gendern mit dem Asterisk“ (hier im Original nachlesen). Auch der Deutsche Blinden und Sehbehindertenverband (DBSV) empfiehlt, als Kurzform das Sternchen zu verwenden und nicht den manchmal auch verwendeten Unterstrich („_“) oder den Doppelpunkt („:“) (hier

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Glossar

Nachschlagewerke für Diagnose, Indikationsstellung, Begutachtung

Leitlinien für Diagnose, Beratung und Behandlung (für Ärzt*innen) Die aktuelle S3–Leitlinie „Geschlechtsinkongruenz, Geschlechtsdysphorie und Trans-Gesundheit“ Nach dem ersten Gang zum*r Ärzt*in bzw. Psychotherapeut*in unseres Vertrauens findet diese*r in der aktuellen Leitlinie Hilfestellungen zu Diagnostik, Beratung und Behandlung aller trans* Menschen, egal ob binär oder nicht-binär, allerdings erst ab dem Erwachsenenalter und nicht bei medizinischen Fragestellungen aus dem Bereich der Intergeschlechtlichkeit (in diesen beiden Fällen gibt es eigene Leitlinien, siehe unten). Die Leitlinie wendet sich also an alle, die trans* Personen psychologische Hilfe anbieten, als auch an jene, die Indikationsschreiben für notwendige Behandlungsschritte auf dem Weg zur Geschlechtsangleichung erstellen. Ziel der

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João Marinho | https://unsplash.com/photos/ts_EZpU3c2c
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Stimmanpassung

Um ein vollständiges Passing zu erreichen, ist eine dem Geschlecht angepasste Stimme unabdingbar. In den Medien erscheinen immer mal wieder trans*-weibliche Personen, deren äußerliches Erscheinungsbild vollkommen weiblich ist, deren Stimme jedoch nicht zum Geschlecht passt. Wann wird eine Stimme als männlich und wann wird eine Stimme als weiblich eingestuft? Grundsätzlich ist die Tonlage, die so genannte mittlere Sprechstimmlage, eines der wichtigsten Merkmale, das über die Geschlechtsklassifizierung eines Stimmklangs entscheidet. Hierbei unterscheiden sich weibliche und männliche Stimmen um circa eine Oktave. Allerdings gibt es auch einen Bereich der Tonhöhe, der zwischen der männlichen und der weiblichen Sprechstimmlage liegt, die so genannte

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Psychosozialer Lebenslauf

Warum? Und welche Struktur? Da sich eine „Störung der Geschlechtsidentität/Transsexualismus“ (ICD-10: F 64.0) nicht diagnostizieren lässt, ist es erforderlich, sich die eigene persönliche Entwicklung von der Geburt bis heute klar zu machen und für andere nachvollziehbar zu notieren. So entsteht ein Hilfsmittel, das es ermöglicht in der Entwicklung aufgetretene Störungen darauf hin zu untersuchen was primäre und sekundäre Störungen sind. Dieser psychosoziale Lebenslauf sollte folgendermaßen aufgebaut sein: Zeitliche Struktur Zeit von der Geburt bis zur Einschulung Zeit der Grundschule weitere Schulzeit bis zur Pubertät Zeit der Pubertät bis zum Einstieg ins Berufsleben/Studium der folgende Lebensabschnitt bis heute Inhaltliche Struktur Eigenwahrnehmung

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