Logo der dgti

“Tatort” – Trans* Feindlichkeit durch Framing Transsexual, Transident

Tatort Logo | Quelle: Wikimedia
Tatort Logo | Quelle: Wikimedia
Tatort Logo | Quelle: Wikimedia
Logo | Quelle: Wikimedia

Bei ARD und DEGETO, den Produzenten der “Tatort” Reihe hieß es am Samstag: Sie haben Post. Von der dgti.

DAS ist die REALITÄT in Deutschland und in Österreich, da wo der “Wiener” Tatort schon vor dem 28.3.2021 ausgestrahlt wurde:

Am 30.7.2020 wird wegen einer Frau, die mit ihrem Kind an einem Spielplatz in Freiburg stand, die Polizei gerufen. Eine mediale Hetzjagd beginnt, weil „besorgte“ Eltern der Polizei einen Mann in Frauenkleidern gemeldet hatten. Die Frau ist aber das spielte für die Menschen am Spielplatz wohl keine Rolle. In der Nacht zum 21.3.2021 wurde ein Frau und ihre Begleitung vor einem Parkhauseingang in Frankfurt am Main krankenhausreif geprügelt, weil sie trans* ist und den Tätern irgendwie gerade nicht genehm war.

Das ist FIKTION:

Im “Tatort – Die Amme”, der am 28.3.2021 in der gezeigt wurde, wird ein Mann dargestellt, der Frauenkleidung einsetzt um zu entführen, deren Mütter zu ermorden und ihnen eine Mutter vorzuspielen. Am Schluss der Sendung wird klar, dass diese Figur ein Thema hat, dass die meisten Zuschauer höchstwahrscheinlich als irgend etwas mit Trans* assoziieren werden. Am Blick in den Spiegel wird es den Zuschauern offenbart.

Unterhaltungssendungen sollen unterhalten heißt es häufig, wenn man sich bei den Rundfunkanstalten, seien sie nun privat oder öffentlich-rechtlich, über Inhalte beschwert.

Solche Zuschreibungen sind jedoch dazu geeignet den öffentlichen Frieden zu stören, z.B. weil nur viel zu wenige der Zuschauer*innen ein realistisches Bild von Minderheiten allgemein und speziell von trans* und Personen haben und daher Vorurteile auf fruchtbaren Boden fallen.

Hierzu ein Auszug aus unserem Schreiben an ARD und , dass unsere Vorstandsfrau Julia Steenken am Samstagabend verschickt hat:

“Die Darstellung entspricht in keiner Weise der gesellschaftlichen Gegebenheit und ist geeignet, die verbreitete Ressentiments, wie sie seit vielen Jahrzehnten bestehen, zu verfestigen und zu legitimieren. Zwar ist der „Tatort“ in erster Linie eine Unterhaltungssendung und muss den Ansprüchen und Gegebenheiten dieses Genres genügen, doch müssen, seiner herausragenden Stellung in der Sendelandschaft und dem exponierten Sendeplatz geschuldet, noch andere Gesichtspunkte berücksichtigt werden.

Hier gilt es vor allem zu Bedenken, ob Inhalt und/oder Darstellung geeignet sind, den öffentlichen Frieden zu stören. Nicht ohne Grund nehmen wir hier auf den Tatbestand des § 130 StGB – Volksverhetzung- (Bundesrepublik Deutschland) Bezug, da genau dieser hier durchaus erfüllt sein könnte…

…Nachweisbar sind Personen, die dem Merkmal Trans*- zugerechnet werden, wenig deliktprävalent.

Insbesondere sind sie bzw. das hier behandelte Merkmal im Bereich der Sexualstraftaten nicht deliktrelevant.

Die von uns vertretene gesellschaftliche Gruppe wird in zunehmenden Maße Opfer von durch Vorurteile motivierter Straftaten gegen die körperliche Unversehrtheit, die sexuelle , bis hin zu Straftaten gegen das Leben – nicht nur im Ausland, sondern gerade auch innerhalb der Bundesrepublik Deutschland.

Gerade in jüngster Zeit ist eine zunehmende hetzerische Kampagne und Propaganda-Tätigkeit mit genau diesem Setting zu beobachten: Mann in Frauenkleidern ermordet Menschen.

Mit diesem Thema ist nicht einmal J.K. Rowling “innovativ” gewesen. Auch wird in diversen Medien durchgängig die unbewiesene Behauptung aufgestellt, dass es Menschen gibt, die sich nur deshalb als trans* zuordnen, um Straftaten, insbesondere solche gegen die sexuelle Selbstbestimmung zum Nachteil von Frauen, zu begehen. Wir billigen Ihnen zwar eine gewisse Unkenntnis und Unerfahrenheit innerhalb dieses durchaus komplexen Gebietes zu, doch bezweifeln wir berechtigt Ihre Unkenntnis der nicht nur medial heftig geführten Auseinandersetzungen um das jüngste Werk von J.K. Rowling und die Rezeption des Gesetzes gegen Konversionsbehandlungen bzw. der Gesetzesinitiativen zum Ersatz des sog. TSG durch die Bundestagsfraktionen der Grünen und der FDP. Vor diesem Hintergrund wussten bzw. hätten Sie wissen müssen, wie sensibel dieses Thema und somit die Tatortfolge ist.

Wir legen Protest gegen diesen „Tatort“ ein und ersuchen zumindest um eine geeignete, redaktionelle Einbettung der Ausstrahlung. Dessen ungeachtet hat diese Folge nach unserem Dafürhalten gute Aussicht, zumindest mittelfristig in den sogenannten „Giftschrank“ verbannt zu werden.

Über eine inhaltliche würden wir uns freuen und stehen selbstverständlich für Rückfragen zur Verfügung.”

Teilen auf:

Begriffe der letzten 30 Tage
§ 175 Menschen Stockholm San Francisco Geschlecht transition Staatsbürgerschaft LGBT-Reisen Brighton instagram Montevideo Alkohol Studien Strategien Genderidentität Einblicke aus der Schulpsychologie Genderqueer Qualitätsstandards Achtsamkeit TIN*-Personen Anerkennung Transsexualität globale LGBTIQ Rechte Beratung Trans* Frauen Sydney gender nicht-binäre Veranstaltung Selbstakzeptanz Kritik nonbinary transident Deutschland Weltweit queere Menschen nicht-binär peer-to-peer Vorstandsmitglied Filmabend Europa Ziele Identität München transfeindlich Queer geschlechtliche Identität Humor Intergeschlechtliche Personen Haustiere Menschenrechte Psychotherapie CSD Mykonos Geschichte Schule trans* Personen Gleichberechtigung Geschlechtsangleichung Gerichtsverfahren Erklärung Toronto Amsterdam Geschlechtsmerkmale Selbstbestimmungsgesetz geschlechtsangleichende Operationen Wohlbefinden LGBTIQ-freundliche Reiseziele LSBTIQ Nicht-binäre Personen Psychotherapeuten Kopenhagen emotionale Unterstützung Queere Schüler*innen und die Schulpsychologie Taipeh Kosten Jugendliche TIN queere Schüler*innen aus schulpsychologischen Perspektive dgti Reisetipps LGBTIQ Spende Toleranz nicht binär Arbeit Medizin Geschlechtsinkongruenz Einladung zum 6. Qualitätszirkel Queere Bildung SBGG Kinder Intergeschlechtlichkeit Entscheidung (Gericht) Ressource Regenbogen Beratungsstelle Qualitätszirkel Sensibilisierung Transgender Barcelona angleichende Maßnahmen Hasskriminalität LGBTIQ Medizinische Eingriffe bei Jugendlichen Therapie Diversität Klage Transidentität Haustierwahl Reiseziele Intersexualität Klo-Angst Stellungnahme Stuttgart Geschlechtseintrag Coming-out Sichtbarkeit Reykjavik LGBTIQ Community Deadname LGBTIQ-Szene Nonbinär trans* Frau Geschlechtsangleichende Maßnahmen Kapstadt Standesamt Frankfurt am Main LSBTIQ* Abstammungsrecht Sendung mit der Maus Geschlechtsidentität Hamburg Psychotherapeut LGBTIQ+ Köln Journalistin Unterstützen Misgendern Tiere Recht Unterstützung Vielfalt LGBT Drogen trans* Transfeindlichkeit Reiseführer Austausch LGBTIQ Gesetze Beleidigung Trans* Rechte Berater*innen Janka Kluge Berlin Erfahrungen AGG Reisen Gesundheit Sicherheit Transgender Day of Visibility Diskriminierung Rat Selbstbestimmung Inter* Rechte Düsseldorf TINA* enby Oberlandesgericht Inter* Stonewall Tel Aviv ICD-11 Selbsthilfegruppe LGBTIQ-Reisen Akzeptanz

Weitere interessante Artikel

Peer-Beratung und Unterstützung

Peer-Beratung: Warum du diese einzigartige Unterstützung nutzen solltest

Peer-Beratung ist eine Beratungsform, bei der Menschen mit ähnlichen Erfahrungen und Lebenssituationen anderen Menschen in vergleichbaren Situationen Unterstützung und Begleitung anbieten. Die Berater*innen, können aufgrund ihrer persönlichen Erfahrungen ein hohes Maß an Verständnis und Empathie zeigen und praktische Ratschläge sowie emotionale Unterstützung geben. Warum ist Peer-Beratung so wertvoll? Der große

Weiterlesen »
Queere Schüler*innen und die Schulpsychologie

Queere Schüler*innen und die Schulpsychologie

Einladung zum 6. Qualitätszirkel Queere Bildung am 04.09.2024 Liebe Teilnehmende des QZ Queere Bildung, vor der großen Sommerpause möchte ich euch hiermit herzlich zum 6. QZ Queere Bildung am Mittwoch, den 04.09.2024, 18:00 – 19:30 Uhr Ort: Online über Microsoft Teams Anmeldungen bitte an über judit.grimm@dgti.org einladen. Dieses Mal ist unser Thema: Queere

Weiterlesen »
FAQ zum SBGG

FAQ zum SBGG 2024

FAQ zum SBGG – Selbstbestimmungsgesetz (Stand Juli 2024) Das Selbstbestimmungsgesetz – Gesetz über die Selbstbestimmung in Bezug auf den Geschlechtseintrag (SBGG), tritt am 01.11.2024 in Kraft. Es ermöglicht Personen, deren Geschlechtsidentität von ihrem Geschlechtseintrag im Personenstandsregister abweicht, die Angaben zu ihrem Geschlecht und ihre(n) Vornamen zu ändern. Auf dieser Seite

Weiterlesen »

Endlich Schluss mit Klo-Angst! So geht’s für TIN*-Menschen in Deutschland und anderswo

Die Nutzung öffentlicher Toiletten stellt für Trans*, Inter* und nicht-binäre (TIN) Menschen in Deutschland oft eine tägliche Herausforderung dar, geprägt von Diskriminierung und Sicherheitsbedenken. Die sogenannte “Klo-Angst” ist fast immer dabei, wenn die Natur ruft. Viele dieser Personen erleben regelmäßig Konfrontationen oder fühlen sich in einer ablehnenden Umgebung unwohl. Hinzu

Weiterlesen »
Datenschutz
, Inhaber: (Firmensitz: Deutschland), verarbeitet zum Betrieb dieser Website personenbezogene Daten nur im technisch unbedingt notwendigen Umfang. Alle Details dazu in der Datenschutzerklärung.
Datenschutz
, Inhaber: (Firmensitz: Deutschland), verarbeitet zum Betrieb dieser Website personenbezogene Daten nur im technisch unbedingt notwendigen Umfang. Alle Details dazu in der Datenschutzerklärung.