Im Berufsalltag ist es für trans*, inter* und nonbinäre Personen oft eine Herausforderung, sich wohl und respektiert zu fühlen. Es gibt jedoch viele Strategien und Tipps für die berufliche Karriere, die helfen können, diese Hürden zu überwinden und sich auf die eigenen Stärken zu konzentrieren. In diesem Artikel teilen wir nützliche Ratschläge, die nicht nur das Arbeitsleben erleichtern, sondern auch helfen, Selbstbewusstsein und Zufriedenheit zu steigern.
1. Offenes Arbeitsumfeld schaffen
Ein unterstützendes Arbeitsumfeld ist das A und O. Überlege, ob und wann du dein Umfeld über deine Geschlechtsidentität informieren möchtest. Dies kann helfen, Missverständnisse zu vermeiden und Unterstützung zu erhalten. Sprich mit deiner Führungskraft, Ansprechpersonen der Personalabteilung oder des Betriebsrates über deine Bedürfnisse und erkundige dich nach vorhandenen inklusiven Richtlinien und Unterstützungsangeboten.
Tipp: Wenn es im Unternehmen keine klaren Richtlinien gibt, schlage vor, Schulungen zu Diversity und Inklusion zu initiieren. Oft sind Vorgesetzte und Kolleg*innen offen für solche Vorschläge und dankbar für den Input.
2. Netzwerke und Verbündete finden
Es ist wichtig, Verbündete und Netzwerke zu haben, die dich unterstützen. Suche nach LGBTQ+-Gruppen innerhalb deines Unternehmens oder in deiner Branche. Diese Netzwerke können nicht nur emotionale Unterstützung bieten, sondern auch wertvolle berufliche Kontakte und Karrieremöglichkeiten eröffnen.
Tipp: Nutze Plattformen wie LinkedIn, um dich mit anderen trans*, inter* und nonbinären Fachleuten zu vernetzen. Dies kann dir helfen, dich weniger isoliert zu fühlen und wertvolle Ratschläge und Ressourcen zu erhalten.
3. Selbstfürsorge nicht vergessen
Der Berufsalltag kann stressig sein, besonders wenn du zusätzlich mit Vorurteilen und Diskriminierung konfrontiert bist. Achte darauf, regelmäßig Pausen einzulegen und Aktivitäten zu finden, die dir Freude bereiten und dich entspannen. Selbstfürsorge ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit, um langfristig gesund und leistungsfähig zu bleiben.
Tipp: Plane feste Zeiten für Hobbys, Sport oder Meditation ein. Diese Auszeiten helfen, den Kopf frei zu bekommen und neue Energie zu tanken.
4. Rechte kennen und nutzen
Informiere dich über deine Rechte am Arbeitsplatz. In vielen Ländern gibt es Gesetze, die Diskriminierung aufgrund der Geschlechtsidentität verbieten. Zu wissen, welche Rechte du hast, gibt dir Sicherheit und kann helfen, Diskriminierung entgegenzutreten. Du findest mehr Informationen zum Beispiel bei der Antidiskriminierungsstelle
Tipp: Wende dich an Organisationen wie die dgti, um rechtliche Beratung und Unterstützung zu erhalten. Sie können dir helfen, deine Rechte durchzusetzen und mögliche rechtliche Schritte zu verstehen.
5. Kommunikation ist der Schlüssel
Eine klare und offene Kommunikation mit Kolleg*innen und Vorgesetzten ist wichtig. Teile mit, wie du angesprochen werden möchtest und welche Pronomen du bevorzugst. Viele Menschen sind bereit, sich anzupassen, wissen aber oft nicht, wie sie es richtig machen sollen.
Tipp: Erstelle ein kleines Handout oder eine E-Mail mit Informationen und Ressourcen zu trans*, inter* und nonbinären Themen. Dies kann dazu beitragen, Missverständnisse zu klären und ein unterstützendes Umfeld zu fördern.
6. Auf sich selbst vertrauen
Selbstbewusstsein ist der Schlüssel zum Erfolg. Erinnere dich daran, dass du deine Position aufgrund deiner Fähigkeiten und Qualifikationen erreicht hast. Sei stolz auf deine Leistungen und lass dich nicht von negativen Kommentaren entmutigen.
Tipp: Führe ein Erfolgstagebuch, in dem du regelmäßig deine beruflichen Erfolge und positiven Erfahrungen notierst. Dies kann dir helfen, dein Selbstwertgefühl zu stärken und motiviert zu bleiben.
Fazit
Trans*, inter* und nonbinäre Personen können im Berufsalltag auf verschiedene Herausforderungen stoßen, doch mit den richtigen Strategien und Unterstützungsnetzwerken lässt sich ein positives und erfolgreiches Arbeitsumfeld schaffen. Nutze deine Ressourcen, pflege deine Netzwerke und vergiss nicht, auf dich selbst aufzupassen. Wenn du Hilfe benötigst, wende dich an Organisationen wie dgti, die dir mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Call-to-Action: Unterstütze die Arbeit der dgti und hilf dabei, ein inklusiveres Arbeitsumfeld zu schaffen, indem du eine Spende über Betterplace machst oder die dgti Peerberatung für trans*, inter* und nonbinäre Personen in Anspruch nimmst.
weiterführende Quellen:
- Bundeszentrale für politische Bildung
- Antidiskriminierungsstelle des Bundes
- Transgender Europe (TGEU)
- Human Rights Campaign (HRC)
- Deutsche Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität e.V. (dgti)
- Out & Equal Workplace Advocates
- Peer-Beratung: Warum du diese einzigartige Unterstützung nutzen solltest
- Medien im Wandel: Ein Standpunkt zur Repräsentation von trans* Personen
- 8 Strategien gegen Misgendern: So stärkst du deine mentale Gesundheit und Selbstliebe!
- Trans* Personen und Substanzkonsum: Eine differenzierte Betrachtung
- Positives Gerichtsverfahren: Trans* Frauen dürfen nicht transfeindlich beleidigt werden