Der Ergänzungsausweis der dgti e.V.

Bei Trans*Personen stimmen die amtlichen Ausweispapiere vor der offiziellen Namens- und/oder Personenstandsänderung nicht mit der eigenen geschlechtlichen Verortung überein. Ähnlich kann dies auch beim äußeren Erscheinungsbild der Fall sein. Das führt bei einer Personenkontrolle häufig zu unangenehmen, belastenden und erniedrigenden Fragen oder sogar gefährlichen Situationen.

Der dgti-Ergänzungsausweis ist ein standardisiertes Ausweispapier, das alle selbstgewählten personenbezogenen Daten (Vorname, Pronomen und Geschlecht) dokumentiert und ein aktuelles Passfoto zeigt. Bei sämtlichen Innenministerien, bei der Polizei, vielen Behörden, Banken, Universitäten, und anderen Stellen ist er bekannt und akzeptiert. Dort, wo dies noch nicht der Fall ist, hilft ein QR-Code auf dem Ausweis weiter.

Der Ergänzungsausweis wird von der dgti e. V. herausgegeben und dient der Verhinderung der Diskriminierung von Amtswegen. Er unterstützt den nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts 2 BvR 1833/95 gültigen Anspruch auf Anrede im bewussten und erklärten Geschlecht sowie selbstgewählten Vornamen in der Kommunikation mit staatlichen Organen.

Wichtigste Grundlage des Ausweises ist die Umsetzung der Forderung des Europäischen Parlamentes, mitgeteilt in der 11. Wahlperiode des Deutschen Bundestages (hier unter Punkt 9). Die Ausstellung des Ergänzungsausweises durch die dgti e. V. wurde vom Bundesinnenministerium ausdrücklich gestattet (Schreiben des BMI); Berichte z. B. im Polizeimagazin “Streife” und bei VelsPol, dem Mitarbeiternetzwerk für LSBTI in Polizei, Justiz und Zoll, sorgen für eine sehr hohe Sichtbarkeit bei “offiziellen Stellen”.

Der Ergänzungsausweis ist nur gültig in Kombination mit einem amtlichen Personaldokument und enthält deshalb beispielsweise die Nummer des Personalausweises. Da er somit an diese Nummer gekoppelt ist, fällt die Geltungsdauer mit der des amtlichen Dokuments zusammen, das heißt, wenn ein neuer Personalausweis benötigt wird, muss auch ein neuer Ergänzungsausweises beantragt werden.

Der Nachname muss immer mit dem Namen auf dem amtlichen Dokument übereinstimmen, in Zweifelsfällen werden wir eine Kopie der oberen Hälfte des Personalausweises als Beleg anfordern.

Letztlich behält sich die dgti allerdings das Recht vor, die Ausfertigung eines Ergänzungsausweises zu verweigern, wenn unter objektiver Würdigung der Gesamtumstände und Angaben diese nicht darauf hindeuten, dass der erbetene Ausweis zur Unterstützung und Erleichterung der Transition gedacht ist, sondern zu einem nicht bestimmungsgemäßen Gebrauch.

Er kostet aktuell (Juni 2023) 19,90 Euro.

In besonderen Fällen, z. B. wenn kein deutscher Personalausweis oder auch nur ein Aufenthaltstitel vorliegt oder bei Duldung/Aufenthaltsgestattung kontaktieren Sie uns bitte direkt unter ea@dgti.org.

Bitte lesen Sie die Checkliste und beachten Sie die Hinweise. Anträge mit ungeeigneten Fotos (Kopf zu klein, Hintergrund nicht einfarbig hell, Kopf mit Kopfbedeckung…) können nicht akzeptiert werden und verursachen vermeidbare Verzögerungen im Bestellablauf. Abgesehen davon, dass es nicht exakt biometrisch sein muss und auch mit der Handykamera aufgenommen werden kann, sollte das Foto denselben Kriterien genügen wie ein Foto für einen amtlichen Ausweis.

Teilen auf:

Begriffe der letzten 30 Tage
Spende Checkliste Hormone TIN Transition Guide rechtlicher Schutz Kinder Alter Dokumentenänderung Geschlechtsdysphorie Geschlechtseintrag Trans* Rechte Bußgeld Misgendern Trans* Diskriminierungsschutz Bildungsabschlüsse Kinderrechte Inter* Rechte Selbstbestimmung Non-binäre Anerkennung Kindertag Rentenversicherung Altersverteilung von trans* Personen Trans* in Arbeit rechtliche Rahmenbedingungen Austausch Diskriminierung Misgendern Beratung für trans* und inter* Menschen Sozialdaten Qualitätszirkel Psychotherapeut*innen Psychotherapeut Trans* und Inter* Rechte trans* Personen Inter* Artikel 3 Grundgesetz Versicherungen Niedersachsen Namensänderung Gesetz 2024 AGG-Reform dgti Weltkindertag Trans* Beratung Deutschland Standesamt Pubertät Arbeitgeber*innen agender Unterstützungsgruppen Transsexualität / Transsexuell transition trans*Kinder trans* Identität trans* Queer trans* Gesetz Selbstbestimmungsgesetz Inter* Geschlechtlichkeit Geschlechtsangleichung Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz Hilfe Erfahrungen PROUTATWORK Netzwerken Privatsphäre Geschlechtsidentität Deutschland Trans* Diskriminierung Schutz Diskriminierungsschutz Zwangsouting Beratung Gesetzesänderung Nichtbinär Soltau Grundgesetz für Alle Unterstützung S2k-Leitlinie Geschlechtsinkongruenz Trans* Am Arbeitsplatz Jugendliche Geschlechtliche Vielfalt im Unternehmen rechtliche Transition Beratungsstelle LGBTQ+ Rechte tin*klusiv Strategien Rechte Schritt-für-Schritt-Anleitung Transidentität Psychologie Geschlechtsänderung dgti e.V. Offenbarungsverbot Coming-out deadnaming trans* Jugendliche Kommunikation Gendergerechte Sprache Selbstfindung nicht-binär intergeschlechtlich Namen gesellschaftliche Akzeptanz nicht-Binarität Rechtliches transgeschlechtlich medizinische Fortschritte nicht binär nicht-binäre Diskriminierung Trans* Inter* Non-binär Identität Non-binär Identität SBGG

Weitere interessante Artikel

dgti Beratungsstelle in Soltau, Niedersachsen

dgti Beratungsstelle in Soltau, Niedersachsen

Wir stellen heute unsere Beratungsstelle in Soltau, Niedersachsen vor. Über meinen Weg: Mein Name ist Jasper, ich habe mich 2016 als Trans* geoutet und nehme seit Ende 2017 Testosteron. Zudem hatte ich bereits eine Mastektomie und habe meinen Vornamen und meinen Personenstand angeglichen. Vor und nach meinem Coming Out habe

Weiterlesen »
S2k-Leitlinie Geschlechtsinkongruenz und Geschlechtsdysphorie im Kindes- und Jugendalter

XVII. S2k-Leitlinie Geschlechtsinkongruenz und Geschlechtsdysphorie

Der Themenschwerpunkt beim 17. Treffen des Qualitätszirkels Psychotherapeut*innen der dgti e.V. S2k-Leitlinie Geschlechtsinkongruenz und Geschlechtsdysphorie im Kindes- und Jugendalter – ein Überblick Inhalt: Kurzvortrag über die bekannten Informationen zur neuen AWMF-S2k-Leitlinie. Referierende Person Kathrin Bach, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin, Mainz Im Anschluss zum Vortrag ist ein intensiver Erfahrungsaustausch zum Vortrag unter

Weiterlesen »
Datenschutz
, Inhaber: (Firmensitz: Deutschland), verarbeitet zum Betrieb dieser Website personenbezogene Daten nur im technisch unbedingt notwendigen Umfang. Alle Details dazu in der Datenschutzerklärung.
Datenschutz
, Inhaber: (Firmensitz: Deutschland), verarbeitet zum Betrieb dieser Website personenbezogene Daten nur im technisch unbedingt notwendigen Umfang. Alle Details dazu in der Datenschutzerklärung.