LSVD Sachsen-Anhalt, LSVD Berlin-Brandenburg, LSVD-Bundesverband und dgti e.V. rufen
gemeinsam zur Gedenkkundgebung auf
Erster Todestag von Ella Nik Bayan
Am 14. September 2021 zündete sich Ella Nik Bayan am Alexanderplatz selbst an und
verstarb noch am selben Tag im Unfallkrankenhaus Berlin an den schweren
Brandverletzungen.
Ella war eine trans* Frau aus dem Iran. Sie floh vor Verfolgung und
Gewalt nach Deutschland. Nach ihrer Flucht lebte sie zuerst in Magdeburg und war im
Regenbogen-Café des LSVD Sachsen-Anhalt aktiv. Anlässlich ihres ersten Todestages rufen
wir zu einer Gedenkkundgebung auf dem Alexanderplatz auf.
Hierzu erklärt Georg Matzel, Mitglied im Vorstand des LSVD Sachsen-Anhalt:
„Ein Jahr ist es nun her, seit sich unsere liebe Freundin Ella am Alexanderplatz öffentlich das
Leben nahm. Wir verstehen ihren Freitod als Protest gegen ein diskriminierendes und
erniedrigendes System und als Reaktion auf die immer stärker werdende Transfeindlichkeit
in der Gesellschaft.
Leider ist nichts besser geworden
Seit ihrem Tod ist leider nichts besser geworden. Noch immer wird in vielen Medien massiv
gegen trans* Menschen gehetzt, noch immer werden trans* Menschen auf der Straße
angegriffen und sogar getötet. Noch immer gibt es kein angepasstes
Selbstbestimmungsrecht, das den betroffenen Menschen erlaubt, ihre Identität in Würde
selbst zu definieren. Noch immer gibt es im Grundgesetz für queere Menschen keinen
Schutz vor Diskriminierung. Ellas Tod soll uns eine Mahnung sein: Seid solidarisch mit
LSBTIQ*! Unterstützt eure trans* Geschwister! Lasst es nicht zu, dass Hass und Hetze
gewinnen!
Die Welt, in der wir leben wollen, soll nicht geprägt sein von Gewalt, von heteronormativer
Reproduktionslogik, von Hass und Hetze und von Diskriminierung! Diese Vision soll uns im
Gedenken an Ella vereinen.“
Gedenkkundgebung für Ella Nik Bayan
- September 2022, 17:00 Uhr
Alexanderplatz, 10178 Berlin, vor Galeria Kaufhof
#Gedenken an Ella Nik Bayan