Sportausschlüsse aus Transfeindlichkeit

Pressemitteilung zur Bundesratsinitiative zur Erweiterung von Art3GG vom Land Berlin
dgti Pressemitteilung / Stellungnahme

Trans* Frauen und trans* Mädchen in den USA wird der Zugang zum Sport per Dekret verboten:

Wir sind sehr besorgt über die internationalen Entwicklungen hinsichtlich der Teilhabemöglichkeiten von trans*, inter* und nicht-binären (tin*) Menschen am Sport. Durch die politisch motivierten Ausschlüsse von trans* Mädchen/Frauen durch Präsident Trump an Sportwettkämpfen und Schulsport sowie von Sportverbänden wie der US-amerikanischen National Collegiate Athletic Association (NCAA), der IBA (International Boxing Association) oder der International Rugby League (IRL) an deren Wettkämpfen wird allein aufgrund Verdachts die Teilhabe verunmöglicht. Schon die Einreise will Trump trans* Athletinnen verweigern und keine Visa ausstellen lassen.

Teilhabe am Sport ermöglichen

Dabei sind nationale und internationale Wettkämpfe wie olympische Spiele oder (Welt)meisterschaften ein wesentlicher Faktor für Völkerverständigung, Fairplay und Respekt gegenüber anderen Menschen, unabhängig von Geschlecht, Herkunft oder sexueller Orientierung. Das Internationale Olympische Komitee hat entsprechende Richtlinien für die Teilnahme von trans*, inter* und nicht-binären Sportler*innen, die einen fairen Wettbewerb ermöglichen. Wissenschaftliche Studien belegen, dass trans* Personen keine wesentlichen Vorteile gegenüber cis* Personen im Sport haben. Vielmehr gibt es kaum tin* Athlet*innen, die aufgrund restriktiver Vorgaben überhaupt im Breiten- und Spitzensport aktiv sind, noch viel weniger sind diese in ihren Sportarten in irgendeiner Form derart überlegen wie es die Feinde geschlechtlicher Vielfalt darstellen.

Besonders trans*- und intergeschlechtlichen sowie nicht-binären Menschen ist die Fortführung ihrer sportlichen Aktivitäten im Verein nach ihrem Coming Out und während ihrer Transition unter den jetzigen Rahmenbedingungen schwer möglich. Für trans* Jugendliche ist Bewegung ein wesentlicher Faktor für körperliche Gesundheit, ihnen die Teilhabe am Schulsport zu verweigern ist gesundheitsschädlich.

Durch Engagement, Miteinander und Vielfalt im Team oder Kader können Einzelpersonen und Mannschaften Höchstleistungen erbringen. Gelingt dieses Miteinander, kann Sport eine integrative und demokratiefördernde Funktion innerhalb der Gesellschaft erfüllen und dazu beitragen, dass jeder Mensch in seiner Einzigartigkeit respektiert wird und seine Menschenrechte geachtet werden.

Wahrung der Menschenrechte

Die Menschenrechte gelten universell und besonders auch für trans*, inter*geschlechtliche und nichtbinäre Menschen. Die geschlechtliche Identität gehört zu den zentralen Punkten der Persönlichkeit, deshalb hat jeder Mensch das Recht auf geschlechtliche Selbstbestimmung.

Menschenrechte und die Würde der Menschen werden durch Staaten wie den USA und durch Verbände wie die NCAA und der IBA massiv verletzt.

Daher fordern wir den Deutschen Olympischen Sportbund auf, sich entsprechend für die Einhaltung unserer Menschenrechte einzusetzen und auf das Internationale Olympische Komitee dahingehend einzuwirken, dass Staaten und Organisationen, die Menschenrechte derart massiv verletzen, die Ausrichtung internationaler Wettbewerbe entzogen wird.

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