Big Brother is watching you

Sollte die Bundesregierung TSG-Akten zu Forschungszwecken speichern?!

Frau Vogler, die queerpolitische Sprecherin der Linksfraktion, ließ in einer kleinen Anfrage an die durchblicken, dass sie es für notwendig halte die Aufbewahrungsfristen für Gerichtsunterlagen zu Verfahren nach dem zu verlängern um diese Unterlagen den Betroffenen und der Wissenschaft zugänglich zu machen. Sie fragt auch an, inwiefern die Bundesregierung hierzu mit den Betroffenenverbänden bereits den Kontakt gesucht habe.

Hätte Frau Vogler ihrerseits vor dieser Anfrage Kontakt zur gesucht, hätten wir ihr gerne erklärt dass wir ihre Idee für ziemlich schlecht halten. Zum einen reichen für den Nachweis einer Personenstandsänderung, einer Vornamensänderung oder auch einer Aufhebung der Ehe die Einträge im jeweiligen Personenstandsregister vollkommen aus, welche allerdings weder Gutachten noch weitere Schriftstücke im Rahmen der jeweiligen Verfahren enthalten.

Zum zweiten werden diese Begutachtungen regelmäßig als fremdbestimmt empfunden und haben, früher noch mehr als heute, zutiefst die Intimsphäre der Betroffenen verletzt. Die Lage der Schamhaarlinie oder die Größe von Hoden sind hier nur offensichtliche Beispiele. Viele Betroffene wurden in der Tat durch die Begutachtungen traumatisiert und haben ihre Gutachten bewusst vernichtet, weil niemand diese Gutachten in die Hände bekommen sollte. Eine fremdbestimmte Archivierung zum Beispiel im Bundesarchiv, um diese der Forschung zugänglich zu machen, wäre eben nicht nur eine erneute Fremdbestimmung, sie würde ebenfalls gegen das Offenbarungsverbot verstoßen und könnte bei Betroffenen zu Retraumatisierungen führen.

Nicht alles was gut gemeint ist, ist auch gut gemacht.

Will man wirklich TSG-Akten für die Forschung erhalten, so kann dieses nur selbst bestimmt durch jede betroffene Person erfolgen. Möglich wäre also eine Schaffung einer Stelle z.B. einer Stiftung unter Beteiligung von Interessenverbänden der Betroffenen, welche öffentlich dazu aufruft die Genehmigung zu erteilen, diese Unterlagen bei den Gerichten einzufordern. Jedoch sollte dieses nicht ohne Begleitangebote für die Gebenden erfolgen. 

Teilen auf:

Begriffe der letzten 30 Tage
Arbeitsumfeld Coming Out Day 3. Reich bundesweit Asterisk Bank AsexualSpectrum Antrag D&I AOK Rheinland-Pfalz/Saarland (co) unsplsch Bankverbindung der dgti e.V. Christentum AceSupport Berater*innen AK Hessen AK ST Beratung bundesweit Amsterdam Coming Out Blutspenderichtlinien anpassen Datenschutz Austausch Attraktivität für Beschäftigte DatingTipps Andrea Ottmer Bildungsabschlüsse bezeichnen sich als Agender. Aurich #deinedgti AK Bayern AsexualVisibility Crossdressing Ansbach Barrieren Begutachtung Bundesgeschäftsstelle Bundesrat § 192 Candles Arbeitsrecht Awareness Angehörige AK SN Akzeptanz Bücher Best Practices Bundesgerichtshof Ärztekammer (Deutschland) Bayern Bankkarte AK NRW Bild Abstammungsrecht Alice Schwarzer Begutachtungsrichtlinie cis-Männer Daten comingout Bundesminister Karl Lauterbach Belegschaft Bundesvorstand §45b ARD das feministische Manifest Christlich Arbeitskreises Queere Jugendarbeit Bistum Limburg Artikel 3 Grundgesetz AGB AceFlag anstatt AK RLP Ally-Strategien beziehungstipps Antidiskriminierung Alkohol Anerkennung Bundesverband Trans* Damian Kusenberg Blutspenderichtlinien Authentizität AK Berlin-Brandenburg Bundesjustizminister Marco Buschmann Allgäu code Bad Münster am Stein-Ebernburg Aufklärung Berlin-Brandenburg Braunschweig Beratungsstelle Corona Bad Kreuznach ArbeitsplatzInklusion Alltagstest Beratenden Ausbildung auting AsexualitätErklärt Axel Springer Verlag AceAlly 19. September arbeitssicherheit Asexualität Bundespolitik AGG-Reform Bündnis zum Abstammungsrecht Altersverteilung von trans* Personen Binder Bildung (co) unsplash.com Business Case Alexander Korte Chancengleichheit Ausbildung AK trans*hopo AWMF Bündnis Akzeptanz und Vielfalt Frankfurt Bündnis Bildungseinrichtungen Anliegen Beratungsstelle Bayern Buchtipp Aromantik Art. 3 Claudia Jürgen Clüsserath Brighton Begutachtungsanleitung Betterplace Bi- Baden-Württemberg Gruppenmitglied Cis Menschen Augsburg Bielefeld dass unsere geschlechtliche Identität eine andere ist BCG Beratung für trans* und inter* Menschen Baden-Württemberg BGH cdu AK TH Ausland CSD Aufklären agender Bedürfnisse Archiv cdu wahlprogramm Bundesarbeitsgericht Bundessozialgericht Bodensee Ära angleichende Maßnahmen Archive Alltagserfahrung AK Öffentlichkeitsarbeit Beratung Aktivistin Bundesärztekammer Offener Brief Beleidigung Anpassung angriffe auf die dgti e.V. androgyn Bundesregierung Additional Information Supplemental ID Berlin Bündnis 90/Die Grünen Ausdruck Amateurfußball Coming-out Anerkennung am Arbeitsplatz AsexualAwareness Ausschluss AcePride Bundestag Antidiskriminierungsarbeit AGG Bundesverfassungsgericht äußeres Coming-out § 45b PStG Bundesministeriums der Justiz Chancen AK Nord Antifeminismus Affiliate CDU/CSU Bundesministerium des Innern Bundeswehr §45b PStG Constantin Jahn Athlet*innen Benachteiligung #deine dgti Brandenburg community dann möchten wir (meist) auch in der gefühlten Identität leben. Arbeitsplatz AK Info Ärzt*innen Berlin-Alexanderplatz Arbeit AWMF-S3-Leitlinie Ahlebeck 26 Jahre Covid Couple das dem Phänomen der Transsexualität ein behandlungsbedürftiger und auch behandlungswerter Leidensdruck mitunter innewohnt. Beratungsstelle RLP Begleitung Bußgeld Misgendern AK alina §175 AMKA Cisgender Bundessozialgericht zu geschlechtsangleichenden Maßnahmen (1987) Augenhöhe BSG Adrian Hector AkzeptanzFürAlle Bundespolitk 1987 Allies Christiane Rohleder AsexualAwarenessWeek Ausbildungsschule Bartpflege Allgemein Barcelona Buchtipps Achtsamkeit Checkliste Best Ally Award Beratungsgespäch Arbeitskreis Bundesverdienstkreuz AOK Bundesstiftung Magnus Hirschfeld biologie AceErasure §192a StGB Arbeitgeber*innen Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz Alter Balian Buschbaum Bundesärztekammer Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften Beitrag BigBrother Ärztetag AK Sport § 175

Weitere interessante Artikel

Mobbing – Wenn die Pause zur Hölle wird

VIII. Mobbing – Wenn die Pause zur Hölle wird

Einladung zum 8. Qualitätszirkel Queere Bildung am 19.03.2025 Beim achten Treffen des QZ Queere Bildung sprechen wir über das Thema Mobbing – Wenn die Pause zur Hölle wird Als Gast dürfen wir Norman Wolf, Mitarbeiter der Aidshilfe Frankfurt und Autor des Buches Wenn die Pause zur Hölle wird: Wie du

Weiterlesen »
Ein stilisiertes, farbenfrohes Porträt eines selbstbewussten Menschen mit dunklem Bart, blauer Sonnenbrille und einem auffälligen gelben Rollkragenpullover. Im Hintergrund sind zwei unscharf dargestellte Personen, darunter eine Frau mit rotem Lippenstift, vor einer bunten Wand. Das Bild spielt mit Geschlechtsidentität und Geschlechterrollen, indem es traditionelle maskuline und feminine Merkmale kombiniert und fluide Identitätsdarstellungen hervorhebt.

Kontroverse Geschlechtsidentität: Warum das traditionelle Geschlechtermodell nicht mehr zeitgemäß ist

Das Wort „Geschlechtsidentität“ löst bis heute kontroverse Reaktionen aus. Viele begrüßen geschlechtergerechte Sprache und die rechtliche Anerkennung von trans* und nicht-binären Identitäten als überfälligen Fortschritt. Andere beklagen einen Angriff auf Traditionen. Wer in die Geschichte blickt, erkennt jedoch schnell, dass Geschlechterrollen nie statisch waren. Was wir als „bürgerlich-traditionell“ bezeichnen, ist

Weiterlesen »
S2k-Leitlinie

Fachimpuls zur neuen S2k-Leitlinie Geschlechtsinkongruenz und Geschlechtsdysphorie

Herzliche Einladung zum Fachimpuls! Anlässlich der Veröffentlichung der S2k-Leitlinie Geschlechtsinkongruenz und Geschlechtsdysphorie im Kindes- und Jugendalter laden das Kompetenzzentrum Transidentität und Diversität und die dgti e.V. zu einem Fachimpuls mit der Kinder– und Jugendlichenpsychotherapeutin Kathrin Bach ein. Die Eckdaten der Veranstaltung Fachimpuls zur neuen S2k-Leitlinie Geschlechtsinkongruenz und Geschlechtsdysphorie im Kindes-

Weiterlesen »
Perspektivwechsel - cis - trans*

Perspektivwechsel: Gemeinsam inklusiv. Was cis Menschen von trans* Personen lernen können.

Die Lebensrealitäten von trans* Menschen sind reich an Erfahrungen, die weit über das Thema Geschlechtsidentität hinausgehen. Sie bieten uns als Gesellschaft wertvolle Lektionen in Sachen Menschlichkeit, die wir nutzen sollten, um einander besser zu verstehen und eine inklusivere Welt zu gestalten. Der Perspektivwechsel, den uns trans* Personen ermöglichen, ist dabei

Weiterlesen »
Logo der dgti e.V.

Spenden Sie für unsere Arbeit

Datenschutz
, Inhaber: (Firmensitz: Deutschland), verarbeitet zum Betrieb dieser Website personenbezogene Daten nur im technisch unbedingt notwendigen Umfang. Alle Details dazu in der Datenschutzerklärung.
Datenschutz
, Inhaber: (Firmensitz: Deutschland), verarbeitet zum Betrieb dieser Website personenbezogene Daten nur im technisch unbedingt notwendigen Umfang. Alle Details dazu in der Datenschutzerklärung.