Erinnerung an Stonewall 1969: Geburt der queeren Revolution!

Am frühen Morgen des 28. Juni 1969 fand ein Polizeieinsatz im „Stonewall Inn“, einer Bar in der Christopher Street von New Yorks Greenwich Village, statt, der zu spontanen Protesten und gewaltsamen Ausschreitungen führte. Diese als Stonewall-Aufstände bekannten Ereignisse markierten einen entscheidenden Wendepunkt im Kampf für die Rechte von LGBTQI+ Menschen und gelten als der Beginn der modernen queeren Bewegung.

Warum Stonewall heute noch zählt

Das Stonewall von außen im Jahr 2019. Quelle: Wikimedia

In einer Zeit, in der rechtes Gedankengut und Intoleranz bedauerlicherweise wieder Aufwind erfahren, ist es umso wichtiger, sich die Bedeutung von Stonewall ins Gedächtnis zu rufen. Die der Stonewall-Aufstände ist nicht nur ein Kapitel vergangener Zeiten, sondern bietet fortlaufende Inspiration im Kampf gegen und für .

Vorgeschichte

Im Jahr 1969 war die Situation für LGBTQI+ Menschen in den von starker Diskriminierung und gesellschaftlicher Ausgrenzung geprägt. Homosexualität war in vielen Bundesstaaten illegal, und selbst in als liberal geltenden Städten wie New York waren ständig von Polizeirazzien und Gewalt bedroht.

Der Auslöser

Während solche Razzien an der Tagesordnung standen, und die Barbesucher*innen normalerweise den Anordnungen der Polizei folgten, kam es in jener Nacht zu einer unerwarteten Reaktion. Die Besucher*innen widersetzten sich den Übergriffen, was den Funken für die Rebellion darstellte.

Symbol des Widerstands

Die Stonewall-Aufstände symbolisierten den Widerstand gegen jahrzehntelange Unterdrückung und riefen zu einem selbstbestimmten Leben für LGBTQI+ Menschen auf. In den folgenden Jahren inspirierten die Ereignisse zahlreiche Neugründungen von LGBTQI+ Organisationen und Aktivistengruppen, darunter auch 1998 die Deutsche Gesellschaft für Trans*- und Inter*geschlechtlichkeit (dgti).

Langfristige Auswirkungen und heutige Relevanz

Die Nachwirkungen der Stonewall-Aufstände waren tiefgreifend und lösten weltweit eine Welle der Selbstorganisation und des politischen Aktivismus aus, die zahlreiche positive Veränderungen mit sich brachten.

Warum gibt es keine Straight Pride?

Die immer wieder aufkommende Frage nach einer „Straight Pride“ verkennt die grundlegenden Herausforderungen, mit denen sich LGBTQI+ Menschen konfrontiert sehen. Heterosexuelle Menschen wurden nie für ihre diskriminiert, verfolgt oder kriminalisiert. Die fortwährende Notwendigkeit, die Sichtbarkeit von LGBTQI+ Personen zu erhöhen, unterstreicht die anhaltende Ungleichheit und die Bedrohung durch rechte und erzkonservative Kräfte.

Bedeutung für Deutschland

Die Stonewall-Aufstände von 1969 hatten nicht nur in den USA, sondern auch in Deutschland einen prägenden Einfluss auf die Entwicklung der LGBTQI+ Bewegung. In den 1970er Jahren begannen homosexuelle Aktivistinnen und Aktivisten, sich verstärkt zu organisieren und für ihre Rechte einzustehen. Die Gründung von Organisationen wie dem „Homosexuellen Aktion Westberlin“ (HAW) und die ersten öffentlichen Demonstrationen gegen den StGB markierten den Beginn einer neuen Ära der Sichtbarkeit und des politischen Kampfes. Die 1980er und 1990er Jahre brachten durch die AIDS-Krise sowohl Rückschläge als auch eine intensivierte Solidarität innerhalb der Community, was schließlich zu wichtigen rechtlichen Fortschritten wie der Abschaffung des § 175 und der Einführung eingetragener Lebenspartnerschaften führte.

Im neuen Jahrtausend erreichte die Bewegung bedeutende Meilensteine, darunter die Einführung der „Ehe für alle“ im Jahr 2017, die homosexuellen Paaren die gleichen Rechte wie heterosexuellen Paaren gewährte. Trotz dieser Fortschritte besteht weiterhin die Notwendigkeit, gegen anhaltende Diskriminierung und die Bestrebungen rechter und erzkonservativer Kräfte zu kämpfen, die versuchen, die erreichten Rechte zurückzunehmen. Die deutsche LGBTQI+ Community bleibt aktiv und sichtbar, kämpft für die Rechte von -, inter*geschlechtlichen oder non-binären Personen (TIN*) und feiert ihre Vielfalt in jährlichen -Paraden, um für eine inklusive und gerechte Gesellschaft zu werben.

Fazit

Die Stonewall-Aufstände stehen für den unablässigen Kampf gegen Unterdrückung und Diskriminierung und fordern uns auf, ein Leben in Freiheit und Selbstbestimmung zu führen. Sie sind eine ständige Mahnung, dass der Kampf für Gleichheit und noch lange nicht vorbei ist. In Zeiten, in denen rechte und erzkonservative Kräfte versuchen, die Errungenschaften der letzten Jahrzehnte zurückzudrehen, ist es umso wichtiger, für die Rechte aller Menschen einzustehen und die Sichtbarkeit von LGBTQI+ Gemeinschaften zu erhöhen. Sie erinnern uns daran, dass der Weg zur Gleichberechtigung fortwährend ist.

Teilen auf:

Begriffe der letzten 30 Tage
Berlin-Alexanderplatz AK Hessen Beratenden Ausbildung Coming-out Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften AK Info community Beratungsstelle RLP AK TH Ally-Strategien 19. September (co) unsplsch Bankverbindung der dgti e.V. bezeichnen sich als Agender. Arbeit binäre Geschlechtsidentität Ära alina Blutspenderichtlinien anpassen Axel Springer Verlag § 175 Bundesverfassungsgericht Betterplace Alltagstest Artikel 3 Grundgesetz Baden-Wüttemberg AK trans*hopo Beratung beziehungstipps AkzeptanzFürAlle Business Case Berlin-Brandenburg Bundesärztekammer Offener Brief Coming Out auting Anpassung Arbeitsumfeld Cisgender Begutachtung Checkliste Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz Constantin Jahn Binder Beleidigung Bundeswehr Belegschaft AGG Anerkennung BCG Berufsunfähigkeitsversicherung AGG-Reform Anliegen Bank AsexualAwarenessWeek Bundesarbeitsgericht Bundesministeriums der Justiz Bundespolitk Bildung Christlich Aromantik äußeres Coming-out 3. Reich §45b androgyn AK Aromatase Archiv Coming Out Day Ausdruck Beratung bundesweit AK NRW Cis Menschen code Claudia Jürgen Clüsserath #deine dgti Arbeitgeber*innen Bodensee bundesweit AceFlag Androgenrezeptor Achtsamkeit cis-Männer CDU/CSU Ärzt*innen Bundesjustizminister Marco Buschmann BGH Allies Best Ally Award Berlin Braunschweig Benachteiligung Bartpflege (co) unsplash.com AcePride arbeitssicherheit AceSupport cdu Baden-Württemberg Augenhöhe Bundesverband Trans* Corona AK Berlin-Brandenburg Brighton Bußgeld Misgendern Alexander Korte Berater*innen 26 Jahre Arbeitskreis Attraktivität für Beschäftigte Amsterdam AsexualVisibility Bundesvorstand agender Bundesstiftung Magnus Hirschfeld Begleitung comingout Bedürfnisse Alice Schwarzer §45b PStG Christiane Rohleder Art. 3 Chancengleichheit Christentum AceErasure Bundesverdienstkreuz Bundesminister Karl Lauterbach Augsburg Bielefeld Angehörige Ausbildung AK Öffentlichkeitsarbeit Bekämpfung der Fetischisierung von trans* Personen Bundesregierung Ausbildungsschule angleichende Maßnahmen Bundesärztekammer Bundestag Bundesrat Baden-Württemberg Gruppenmitglied Athlet*innen Bi- Archive Andrea Ottmer #deinedgti Authentizität BSG AGB Adrian Hector Bad Kreuznach Alltagserfahrung Austausch Arbeitsrecht Beratungsstelle §192a StGB Blutspenderichtlinien Brandenburg AK SN Antidiskriminierung Abstammungsrecht AsexualSpectrum Buchtipp Bündnis zum Abstammungsrecht Barrieren Arbeitsplatz AsexualAwareness §175 Begutachtungsrichtlinie Bundessozialgericht zu geschlechtsangleichenden Maßnahmen (1987) Anerkennung am Arbeitsplatz AK RLP ARD Allgäu AMKA § 192 Altersverteilung von trans* Personen Buchtipps BigBrother AOK Rheinland-Pfalz/Saarland Bathroom Bill AWMF Aufklären Ärztetag AsexualitätErklärt Alter Ansbach angriffe auf die dgti e.V. cdu wahlprogramm Aktivistin Antrag AK ST Alkohol Bürokratie Bayern Beratung für trans* und inter* Menschen AK Sport Bad Münster am Stein-Ebernburg Asexualität Auswirkungen Hormontherapie auf Sexualität Beratungsstelle Bayern britischer Botschafter Beauftragte Bundessozialgericht Bankkarte Bildungsabschlüsse Antidiskriminierungsarbeit Ausland anstatt Best Practices Aufklärung ArbeitsplatzInklusion Allgemein Bundespolitik Bild Candles § 45b PStG Bildungseinrichtungen Bündnis Bücher Beratungsgespäch AK Bayern biologie AOK Ärztekammer (Deutschland) Barcelona Bündnis 90/Die Grünen Ausschluss Akzeptanz Begutachtungsanleitung Affiliate Awareness Bundesgerichtshof Couple Arbeitskreises Queere Jugendarbeit Bistum Limburg Amateurfußball biologische Grundlagen Antifeminismus Bundesgeschäftsstelle AWMF-S3-Leitlinie Bündnis Akzeptanz und Vielfalt Frankfurt Balian Buschbaum 1987 Beitrag Bundesministerium des Innern Ahlebeck AceAlly Chancen Asterisk Additional Information Supplemental ID AK Nord Aurich

Weitere interessante Artikel

Logo der dgti e.V.

Spenden Sie für unsere Arbeit

Datenschutz
, Inhaber: (Firmensitz: Deutschland), verarbeitet zum Betrieb dieser Website personenbezogene Daten nur im technisch unbedingt notwendigen Umfang. Alle Details dazu in der Datenschutzerklärung.
Datenschutz
, Inhaber: (Firmensitz: Deutschland), verarbeitet zum Betrieb dieser Website personenbezogene Daten nur im technisch unbedingt notwendigen Umfang. Alle Details dazu in der Datenschutzerklärung.